Isabelle Schwarz International University Bremen
Die Gründer der Archive für Künstlerpublikationen, zugleich Begründer eines eigenständigen Archivtyps, partizipierten während der 1960er bis in die 1980er Jahre am internationalen alternativen Kommunikationsnetzwerk zwischen Künstlern, Kunstorten und Verlagen. Ihre Archive waren (künstlerischer) Ausdruck einer besonderen Sicht auf den Kunstkontext dieser Zeit und stehen im Zusammenhang mit der während der 1970er Jahre sich entfaltenden institutional critique. Im Vortrag werden die Archive für Künstlerpublikationen einerseits als kulturelle Archive einer gegenüber den offiziellen Kunstinstitutionen sich positionierenden Kunstszene, andererseits als künstlerische bzw. Kunst-schaffende Strategien betrachtet. Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie die Archivgründer die wissenschaftliche Definition des Archivbegriffs in ihrer Archivarbeit und durch das ihren Archiven zugrunde gelegte Konzept erweiterten.
Donnerstag, 20. Juli 2006
Die Vortragsreihe THEORETISCHE TROPEN findet in Kooperation des Studienzentrums für Künstlerpublikationen / ASPC in die Weserburg | Museum für moderne Kunst, mit der International University Bremen, der Hochschule für Künste und der Universität Bremen statt. Der Eintritt ist frei.